Das Land aus Feuer und Eis mit all seinen unglaublichen Naturwundern und atemberaubenden Landschaften ist der perfekte Ort, um es mit einem Camper auf einer Rundreise zu erkunden. Da sich Regeln und Vorschriften jedoch von Land zu Land unterscheiden, stellt sich die Frage: wo kann man mit einem Camper in Island parken?
Dieser Leitfaden gibt dir alle Antworten – von den gesetzlichen Bestimmungen bis hin zu ein paar hilfreichen Tipps und Ratschlägen für nachhaltiges Reisen, wenn du einen Camper in Island mietest, sowie Hinweise darauf, wo du einige unserer besten Stellplätze findest. Also, los geht’s – ab auf die Straße!
Parkregeln für Camper in Island verstehen
Es gibt ein paar Dinge, die du in Bezug auf das Gesetz sowie einige allgemeine Regeln und Richtlinien hier in Island wissen solltest:
Die gesetzlichen Richtlinien für das Parken von Campern
Wir sind ganz sicher nicht die Einzigen, die Island für den idealen Ort für ein Abenteuer mit dem Camper halten. Durch den Anstieg der Besucherzahlen und die Zunahme an gemieteten Campern sind allerdings viele Probleme entstanden. Das Land war auf den Zustrom von Camperreisenden nicht so gut vorbereitet, wie es hätte sein sollen, und viele Camper waren gegenüber der lokalen Bevölkerung und der isländischen Natur nicht besonders rücksichtsvoll.
Deshalb wurden 2015 bestimmte Gesetze eingeführt, um diese neue Welle von Reisenden zu regulieren. Laut diesen neuen Vorschriften darf kein Camper über Nacht dort parken, wo es sich nicht um einen ausgewiesenen Campingplatz handelt oder wo du nicht die ausdrückliche Erlaubnis des Grundstückseigentümers hast. Das bedeutet auch, dass Übernachten auf ausgewiesenen Parkplätzen in unseren Städten und Ortschaften nicht erlaubt ist.
Jeder Parkplatz ohne eindeutige Beschilderung, dass es sich um einen Stellplatz für Camper handelt, darf nicht als Campingplatz betrachtet oder genutzt werden. Und wenn nicht ausdrücklich angegeben ist, dass du dort übernachten oder campen darfst, solltest du es lassen. Die meisten Parkplätze in Städten, Ortschaften und an Sehenswürdigkeiten sind für Kurzzeitparkeren gedacht und erfordern häufig eine Bezahlung über unsere lokalen Park-Apps.

Der Unterschied zwischen Parken im urbanen und ländlichen Raum
Halte dich in den verschiedenen Gebieten an Folgendes:
Städtische Gebiete (Städte, Ortschaften, Dörfer usw.)
Wenn du irgendwo übernachten möchtest, parke und campe nur auf ausgewiesenen Campingplätzen oder Stellplätzen. Wir haben tatsächlich viele Campingplätze mitten in unseren Städten und Ortschaften oder so nah, dass du sie bequem zu Fuß erreichen kannst.
Wenn du aus einem anderen Grund parkst, achte darauf, dass es sich um einen offiziellen Parkplatz handelt, halte die Zeitbegrenzungen ein und bezahle gegebenenfalls fällige Parkgebühren. Stelle außerdem sicher, dass der Platz nicht ausschließlich für Anwohner reserviert ist – sonst hast du schnell eine verärgerte Person aus der Nachbarschaft hinter dir stehen.
Ländliche Gebiete (Land, Bergpässe, Straßen usw.)
Du darfst nur auf einem ausgewiesenen Campingplatz oder auf Privatgrundstücken parken und campen, wenn dir der Eigentümer ausdrücklich die Erlaubnis dazu gegeben hat.
Für jede andere kurze Pause darfst du ebenfalls nur auf ausgewiesenen Parkplätzen halten (z. B. Picknickplätze, Parkplätze an Sehenswürdigkeiten usw.). Spontane „Kurzstopps“ direkt am Straßenrand sind nicht erlaubt. Wenn du erwischt wirst, musst du mit einem Bußgeld rechnen.
Empfehlungen für verantwortungsbewusstes Parken mit dem Camper
Wenn du mit deinem Camper oder einem gemieteten Wohnmobil in Island unterwegs bist und lieber zur Lösung als zum Problem gehören möchtest, sind die folgenden Punkte wichtig und sorgen dafür, dass deine Reise sicher und unvergesslich wird:
Leave no trace: Islands Umwelt schützen
Folge auf deiner Reise durch das Land immer dem „Leave no trace“-Prinzip. Das bedeutet, dass du auf ausgewiesenen Wegen und Pfaden bleibst und nur auf ausgewiesenen Stellplätzen parkst und campst, damit du die Umwelt sowie ihre Tier- und Pflanzenwelt nicht unabsichtlich störst. Hier auf der Insel wächst zum Beispiel ein seltener Moosbewuchs, der – wenn er beschädigt wird – bis zu zehn Jahre brauchen kann, um sich zu erholen, wenn überhaupt.
Stelle außerdem sicher, dass du immer hinter dir aufräumst. Wirf keinen Müll in die Natur, sondern entsorge ihn in den Mülltonnen. Wenn kein Mülleimer vorhanden ist, nimm den Abfall mit und entsorge ihn später. Plane deine Toilettenpausen, wenn du dich für einen Camper ohne Toilette entschieden hast – etwa, indem du vor der Abfahrt die sanitären Anlagen nutzt oder die nächstgelegenen Tankstellen heraussuchst. Du möchtest nicht in einer illegalen Parksituation landen, weil ein Notfall dich dazu verleitet hat, Toilettenpapier liegen zu lassen.
Verwendung von Toiletten und Tipps zur Abwasserentsorgung
Wenn du dich für einen Camper mit Toilette entschieden hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen, aber beide erfordern ausgewiesene Entsorgungsstellen. Einige Camper haben recht ausgeklügelte Sanitäranlagen, die fast einer modernen Hausinstallation ähneln, aber die meisten nutzen eine Form von Chemietoilette, die ironischerweise meist gar nicht groß bewegt wird, wenn es um die Entsorgung geht.
In beiden Fällen wird der Inhalt in einem Fäkalientank gesammelt, in dem Chemikalien verwendet werden, um die Masse zu zersetzen und zu reinigen, bevor du sie an einer Entsorgungsstation leeren musst (die meisten Campingplätze verfügen über solche Einrichtungen). Dein Vermieter wird dir genau zeigen, wie das alles funktioniert, wenn du zum ersten Mal mit einem Camper unterwegs bist. Diese Art von Toilettenabwasser, das stark an Rohabwasser erinnert, wird als Schwarzwasser bezeichnet.
Woran viele nicht denken, ist das sogenannte Grauwasser. Das ist Wasser wie etwa Spül- oder Duschwasser, das ebenfalls in einem Abwassertank gesammelt wird, ähnlich wie beim Schwarzwasser. Auch dieses Wasser muss regelmäßig an entsprechenden Entsorgungsstellen abgelassen werden. Da wir die verwendeten Chemikalien erwähnt haben, empfehlen wir dir, auf biologisch abbaubare Produkte zu achten, die die Umwelt weniger belasten.
Wichtige Apps und Websites, um legale Stellplätze zu finden
Die einfachste Möglichkeit, Unklarheiten über ausgewiesene Park- und Stellplätze zu vermeiden und das Bezahlen von Parkgebühren zu erleichtern, besteht darin, zwei unverzichtbare Apps in Island herunterzuladen: Parka und EasyPark. Um Campingplätze für Pausen, Übernachtungen und Entsorgung zu finden, kannst du Tjalda.is nutzen oder diese praktische Google-Karte mit Campingplätzen in Island.
Einige der besten Stellplätze für Camper in Island
Wenn du nicht sicher bist, wo du mit der Planung deiner Übernachtungen im Camper beginnen sollst, können dir die folgenden Vorschläge helfen:
Einige Stellplätze entlang der Ring Road
Die Ring Road ist eine unserer beliebtesten Routen für Camper. Sie führt rund um die Insel und ermöglicht es Besuchern, die meisten Regionen Islands kennenzulernen. Hier sind einige der wichtigsten Stellplätze entlang dieser Route:
Südisland
Eastfjords
Westisland
- Campingplätze auf der Halbinsel Snaefellsnes, zum Beispiel:
- Camping Stykkisholmur
- Camping Snorrastadir
- Camping Grundarfjordur
Einige besonders eindrucksvolle Plätze
Die folgenden Campingplätze sind für ihre beeindruckenden Ausblicke und die Nähe zu einigen unserer Naturwunder bekannt:
- Camping Skaftafell (in der Nähe der Gletscherlagune Jokulsarlon)
- Camping in Landmannalaugar (in der Nähe einiger unserer bekannten natürlichen heißen Quellen, wie der Secret Lagoon)
Ein paar Parktipps von Einheimischen
Denk daran, dass du zwar nicht direkt am Straßenrand parken darfst, es entlang ländlicher Straßen aber viele Picknick- und Rastplätze gibt. Achte einfach auf die blauen Schilder mit einem kleinen Picknicktisch.
In Island gibt es außerdem einige Bauernhöfe, die Unterkünfte anbieten. Diese Farmstays sind etwas Besonderes, bekannt für ihre beeindruckende Aussicht auf die isländische Landschaft und die Möglichkeit, unseren Tieren – wie den Islandpferden – näher zu kommen. Viele dieser Betriebe werden als Gästehaus oder Selbstversorgerhütte angeboten, aber manche Eigentümer erlauben Campern auch, gegen eine kleine Gebühr auf ihrem Grundstück zu übernachten. Es lohnt sich also immer, kurz anzurufen.
Einige häufige Fehler beim Parken eines Campers
Die folgenden – oft unbeabsichtigten – Fehler können dich hier in Island in große Schwierigkeiten bringen (und zwar nicht im positiven Sinn):
- Anzunehmen, dass niemand da ist. In Island findest du viele Orte, besonders in abgelegenen Regionen, an denen sich die Landschaft kilometerweit ohne Häuser oder Menschen erstreckt. Genau dann gehen viele Leute davon aus, dass wirklich niemand da ist und dass es schon okay ist, den Camper einfach abzustellen. Aber Privatgrundstücke sind hier auf der Insel sehr weitläufig, und es ist fast garantiert, dass du erwischt wirst – sei es von der Polizei, einem Nachbarn oder dem Eigentümer selbst.
- Beschilderung zu übersehen. Manchmal sind Menschen unaufmerksam und übersehen ein Halte- oder Parkverbotsschild oder eine Beschilderung, die auf ein Schutzgebiet hinweist. Egal, was auf dem Schild steht – „Ich habe es nicht gesehen“ ist keine gute rechtliche Ausrede.
- Auf reservierten Plätzen zu parken. Wir verstehen sehr gut, dass es schwierig sein kann, sich in einem Land zurechtzufinden, dessen Sprache du nicht sprichst und in dem selbst das Alphabet anders ist als gewohnt. Trotzdem musst du vor dem Parken genau prüfen, wo du stehst. Es könnte sein, dass der Platz für Anwohner, ein bestimmtes Unternehmen oder sogar für eine bestimmte Sehenswürdigkeit reserviert ist.

Vorbereitung auf dein Camperabenteuer
Die folgenden Tipps können bei Übernachtungen und beim Campen hilfreich sein:
Was du für Übernachtungen in Island einpacken solltest
Wir gehen davon aus, dass jeder in der Lage ist, für den Urlaub zu packen. Hier sind nur ein paar Dinge, an die du vielleicht nicht denkst, wenn du Island besuchst:
- Kleidung, die du in Schichten tragen kannst. Island ist berüchtigt für sein schnell wechselndes Wetter. Mit mehreren Schichten kannst du immer etwas an- oder ausziehen – je nach Situation.
- Kochgeschirr und Kochutensilien, falls dein Camper keine Küche hat oder du einfach gern draußen kochst.
- Eine Regenjacke. Viele denken, dass sie nur bei Regen nützlich ist, aber du wirst froh sein, sie zu haben, wenn du unsere Wasserfälle besuchst und der Sprühnebel dir entgegenweht.
- Ein „Sommer-Set“. Viele vergessen Badebekleidung, Badetuch, Sonnencreme und Sonnenbrille, weil sie diese Dinge mit Strandurlaub verbinden und nicht erwarten, sie in Island zu brauchen. Dabei kannst du selbst an bewölkten Tagen einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen. Und die Reflexion von Wasser, Eis und Schnee kann dir Kopfschmerzen bereiten, wenn du ständig die Augen zusammenkneifst. Außerdem möchtest du sicher nicht der oder die Einzige sein, die die heißen Quellen nicht genießen kann.
- Ein Erste-Hilfe-Set. Immer wenn du mit dem Auto unterwegs bist oder campen gehst, kann eine kleine Erste-Hilfe-Ausrüstung im Notfall einen großen Unterschied machen.
- Taschenlampe oder Stirnlampe. Wir bevorzugen Letztere, weil du damit beide Hände frei hast.
- Hab immer ein paar zusätzliche Vorräte an Essen und Wasser dabei, besonders wenn du in entlegene Regionen reist. Achte außerdem darauf, nicht zu viele frische Lebensmittel zu kaufen, wenn du mit einem Camper unterwegs bist, da sie schnell verderben. Konserven, Nüsse und Energieriegel sind gute Optionen für den Notfallvorrat.

Deine Reiseroute mit dem Camper planen
Es gibt ein paar entscheidende Punkte, die du bei der Planung deiner Route bedenken solltest:
- Behalte im Blick, wie lange du fährst und wie viel Zeit du für eine Aktivität oder Sehenswürdigkeit einplanst. Es klingt vielleicht machbar, drei Wasserfälle am Tag zu besuchen, aber nicht, wenn zwischen den einzelnen Stopps jeweils 2–3 Stunden Fahrt liegen. Du kannst auch keine fünf Stopps einplanen, wenn einer davon eine Aktivität von sechs Stunden ist. Es sei denn, du willst die Stunden der Mitternachtssonne wirklich maximal ausnutzen – sonst ist das schlicht unmöglich.
- Prüfe immer die Ausstattung und Einrichtungen an den Orten, an denen du übernachten möchtest. Wenn du weißt, dass du unterwegs arbeiten musst, ist WLAN unverzichtbar. Du musst sicherstellen, dass der Platz Entsorgungsmöglichkeiten für die Abwassertanks deines Campers hat. Schau dir die sanitären Anlagen an. Finde heraus, ob es einen Laden auf oder in der Nähe des Platzes gibt oder ob du vorher einkaufen musst.
- Plane, wo du tanken wirst. Das ist in Island besonders wichtig, vor allem wenn du mit begrenztem Budget reist. Kraftstoff kostet nicht überall gleich viel, und in abgelegenen Regionen, in denen Tankstellen selten sind, kann das Tanken ziemlich teuer werden. Um möglichst günstig zu tanken, solltest du vorher recherchieren, wo die Preise am niedrigsten sind. Markiere dir außerdem Tankstellen in abgelegenen Gegenden, damit du nicht mit leerem Tank am Straßenrand endest.

Häufig gestellte Fragen zum Parken mit dem Camper in Island
Nachfolgend findest du Antworten auf einige der häufigsten Fragen rund um das Parken mit dem Camper in Island:
Ist Wildcampen in Island erlaubt?
Nein, Wildcampen ist in Island nicht erlaubt, es sei denn, du planst auf Privatgrund zu übernachten und hast dafür die ausdrückliche Erlaubnis des Eigentümers.
Darf ich in der Nähe von Wasserfällen und Stränden übernachten?
Du kannst in der Nähe von Wasserfällen und Stränden übernachten, wenn du dich auf einem ausgewiesenen Stellplatz innerhalb eines ausgewiesenen Campingplatzes befindest. Einige dieser Campingplätze liegen nur einen Steinwurf von den Attraktionen entfernt.
Wie gehe ich mit Abfall um, während ich geparkt bin?
Im Grunde kümmert sich dein Camper um die Abfälle, solange du geparkt bist. Schwarzwasser und Grauwasser werden in Tanks gesammelt, und Müll kommt in die Abfallbehälter. Wasser und Müll müssen dann regelmäßig an ausgewiesenen Entsorgungsstellen geleert und entsorgt werden.
Eine sichere und unvergessliche Reise, wenn du weißt, wo du mit dem Camper in Island parken kannst
Alle, die auf die Insel reisen, möchten mit Erinnerungen fürs Leben nach Hause zurückkehren. Achte einfach darauf, dass diese Erinnerungen keine verärgerten Einheimischen, Schäden am Ökosystem, für die du verantwortlich bist, oder ein Bußgeld beinhalten, das so hoch ist, dass du zu Hause fast neu finanzieren müsstest.
Wenn du dich an die Vorschriften in Island hältst und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellst, kannst du die Naturwunder des Landes verantwortungsvoll genießen und hier, im Land aus Feuer und Eis, das Abenteuer deines Lebens erleben. Nutze also alle Tipps und Hinweise in diesem Leitfaden, um deine Reiseroute optimal zu planen und vorzubereiten, miete einen Camper in Island und mach dich auf den Weg!